Die Emporen – Nordseite
Die merkwürdig inkonsequente Handhabung der Baudetails setzt sich bis in die Emporen fort.
So lasten die Gewölbeanfänger an der Außenwand im nördlichen Emporenraum überwiegend auf Kopfkonsolen (die Konsolen in der Nordostecke und zwischen dem vierten und fünften Joch fehlen), während an den Arkaden der gegenüberliegenden Seite mit Ausnahme der Kopfkonsole in der Südostecke und dem sechsten Joch (hier Dienste ohne Kapitelle) gekehlte Konsolen vorkommen.
Wie im Stockwerk darunter wurde auch hier zwischen dem vierten und fünften Joch ein in der Barockzeit abgespitzter Gurtbogen eingefügt, zu dessen Seiten die Konsolen vier statt der sonst vorkommenden zwei Kehlungen aufweisen.
Im Zusammenhang mit der Nordempore ist darüber hinaus auf die besondere Situation der Fensterlaibungen hinzuweisen, die wie im südlichen Seitenschiff innen rundbogig, vor der Maßwerkebene dagegen spitzbogig schließen, um nicht mit dem eigentlich zu tief liegenden Gewölbe zu kollidieren.
Die Emporen – Südseite
Ein ähnliches Bild bietet die Südempore, wo entlang der Außenwand bis auf den Dienst in der Südwestecke nur Kopfkonsolen vorkommen, an den Innenseiten mit Ausnahme der Nordwestecke – hier ist wiederum ein Dienst eingestellt – dagegen gekehlte Konsolen verwendet wurden.
Alternierend ist auch die Ausformung der Schlusssteine. Dieselben besitzen in den ersten vier Jochen der Nordseite die Form eines Vierpasses, in den letzten beiden Jochen dagegen eine simple Kreisform.
Auf der Südseite kommen wiederum abweichend in den ersten fünf Jochen jeweils Dreipass-Schlusssteine vor, wohingegen der letzte Schlussstein vierpassförmig ist.
Autor: Julian Hanschke
Siehe auch
- Einführung: Zur Geschichte der Kirche, Der Bau im Überblick, Alte Pläne und Zeichnungen
- Impressionen: Die Kirche von außen und innen, Die Fenster, Die Ausstattung
- Die Kirche im Detail: Von außen, Von innen, Die Ausstattung